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Ein Refraktometer - Bestimmung des Zuckergehalts

Für das Austüfteln meiner Rezepte, vor allem im Hinblick auf die Aufbewahrung in der Tiefkühltruhe, habe ich ein Refraktometer zu Hilfe genommen. Für die ersten Versuche als Leihgabe, nach ein paar Wochen hat mich dieses Gerät so überzeugt, dass ich mir ein eigenes Messgerät gekauft habe.

Mit einem Refraktometer ist es möglich den Brechungsindex einer Probe zu bestimmen. Daraus lässt sich durch eine entsprechende Skala im Inneren des Geräts der Zuckergehalt in °Brix ablesen. Hauptsächlich wird dieses Gerät wohl von Winzern, Brauern und auch von Imkern benutzt.


Ein Speiseeis, zur Aufbewahrung in der Tiefkühltruhe bei -18°C, sollte 32°Brix haben. Diesen Wert kann man über den Einsatz verschiedener Zuckerarten erreichen. So habe ich bisher beispielsweise mit Honig, Invertcreme und Invertzucker experimentiert.
Haushaltszucker hat im Vergleich zu seiner Süße einen recht niedrigen Brixwert. Um eine Roheismasse nur mit Haushaltszucker auf diesen Brixwert zu bringen, müsste man die Masse übersüßen.
Honig hat einen leicht höheren Brixwert, bringt aber ein typisches Honigaroma mit sich. Dieses Aroma passt gut zu Nusseis oder andere, eher "winterliche" Sorten. Aber es müssen nicht alle Sorten nach Honig schmecken.
Invertcreme ist eine Mischung aus Honig und Invertzucker und sollte im Supermarkt auch erhältlich sein. Auch hier ist das Aroma des Honiganteils deutlich spürbar. Der Brixwert dürfte in etwa gleich sein.
Und zuletzt, mein persönlicher Liebling, der Invertzucker. Invertzucker hat im Vergleich zu den anderen aufgezählten Produkten einen recht hohen Brixwert bei einer Süßkraft die in etwa 50-60% des Haushaltszuckers entspricht. Er bringt kein besonderes Aroma mit sich, was ihn so attraktiv für die Herstellung von Eis, Sorbet, Liköre und andere Desserts macht.

Wer ernsthaftes Interesse an der Verbesserung seiner Eismassen hat, für den kann eine Anschaffung solche eines Refraktometers sinnvoll sein. Als optisches Messgerät gibt es sie bereits ab ca. 30€ aufwärts. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Skala bis mindestens 50°Brix geht, sofern man Eisrohmassen messen möchte. Eine Skala bis 30°Brix reicht bei einem zu erreichenden Wert von 32°Brix nicht aus.
Da wir aber noch Privatmenschen sind und nicht unbedingt Labortemperaturen in unseren Wohnräumen haben, sollte auch darauf geachtet werden, dass das Refraktometer über eine automatische Temperaturanpassung (ATC) verfügt. Diese sorgt dafür, dass sich die Skala bei einer Temperatur zwischen 10 und 30°C automatisch so verschiebt, dass immer der richtige Wert abgelesen werden kann.

Für Besitzer einer Eismaschine mit Kühlakku und ohne Kompressor würde ich diese Thematik aber als unwichtig bzw. nicht relevant abstempeln.
Durch einen höheren Brixwert in der Eisrohmasse friert sie wesentlich langsamer ein. 30 Minuten reichen nicht mehr. Insofern habe ich Zweifel, dass eine Akku-Eismaschine die Kühle solange halten kann, wie diese Art Eisrohmasse es benötigt.


Hier noch die passenden Seiten von Wikipedia zum Thema Refraktometer:
Refraktometer
Grad Brix