Direkt zum Hauptbereich

Buchrezension: Eiscreme (Eliq Maranik, h.f.ullmann Verlag)

Mittlerweile hat also auch die Eissaison für all diejenigen begonnen, die sich in Sachen Eiskonsum doch tatsächlich im Winter zurück halten können. Ganz langsam nun wird es wieder mehr und mehr tolle Angebote zu verschiedenen Eismaschinen geben und auch ohne Eismaschine beginnt nun auch wieder die Zeit, in der Bücher über das Eismachen aktueller werden.
Daher möchte ich euch heute das zweite Eisbuch vorstellen, das ich mittlerweile stehen habe. Im Gegensatz zu Frozen Desserts richtet sich dieses Buch nicht an Personen aus der Gastronomie oder anderweitig ausgebildeten Fachleuten in Sachen Eismacherei. Dieses Buch ist für all jene, die in ihrer Küche ein leckeres Eis zaubern möchten.

Bildverwendung mit freundlicher Genehmigung von h.f.ullmann publishing GmbH
Ähnlich dem Frozen Desserts Buch gliedert auch dieses Buch sich in einen 29-seitigen "theoretischen" Teil mit einem Ausflug in die Geschichte, eine Einführung in die Eismacherei, der Vorstellung besonderer Zutaten, Geräte und Zubehör und weiterem. Dem folgen die Rezepte, die den Kategorien Milch-/Sahneeis, Sorbets, Granités, Stieleis und Saucen und Garnituren zugeordnet sind.
Diese Einführung ist im Vergleich mit anderen Büchern über Eis, die sich nicht an Fachpublikum wenden, doch recht ausführlich. Zudem ist der Inhalt gut untergliedert und vor allem liest es sich gut und flüssig. 

Jedes Rezept wird auf einer Doppelseite präsentiert, wobei auf der jeweils linken Seite ein Präsentationsfoto und rechts davon das Rezept dargestellt wird. 

Bildverwendung mit freundlicher Genehmigung von h.f.ullmann publishing GmbH
Die Eisrezepte enthalten als Emulgator bzw. Bindemittel entweder Speisestärke, Gelatine oder Eier. Das freut mich besonders und natürlich habe ich mir die Eisrezepte mit Stärke genauer angesehen. Davon gibt es in der Kategorie Milch-/Sahneeis 8 Rezepte von gesamt 23. Hier wird zumeist eine Basismischung hergestellt, diese aufgekocht und mit der Speisestärke abgebunden, so dass man eine leicht gebundene Sauce erhält. Das erinnert mich persönlich sehr stark an meine eigene Anfangszeit mit der Eismacherei, denn genau so hatte ich vor einigen Jahren auch angefangen.
Aber auch die anderen Rezepte habe ich mir näher angesehen.
Dabei ist mir aufgefallen, dass bei den Rezepten mit Eiern bzw. eher Eigelben leider nicht angegeben wird wie lange die Eimasse gekocht werden soll. Das halte ich doch für wichtig. Ihr wisst ja, mir schwirren da gedanklich immer die Salmonellen im Hinterkopf. Zwei Minuten kochen reicht nicht, Fünf sind auch noch zu wenig, 20 Minuten müssen es aber auch nicht sein. Aber wieviele denn dann? Das wird hier leider nicht geklärt.
Weiter war ich beim Durchblättern und Testrezept aussuchen doch recht erstaunt, dass ich plötzlich bereits in der nächsten Rezeptkategorie gelandet bin. Bei einem optisch so hübsch aufgemachten Buch hätte ich eigentlich damit gerechnet, dass es eine Art "Trennblatt" für jede Rezeptkategorie gibt. Hier lag ich aber falsch. Aber das tut dem sonst positiven Eindruck keinen Abbruch.

Die Eisrezepte sind allesamt für den sofortigen Verzehr gedacht, oder zumindest am selben Tag. Nach der Zubereitung durch die Eismaschine soll, nach den Rezeptangaben, die Eismasse meist noch ca. 4 Stunden nachgefrostet werden. Dann lassen sich schöne Kugeln aus dem Eis stechen, allerdings das auch nur nach 10-15 Minuten Wartezeit. Die üblichen 32% Brix erreicht also kaum eines der angegebenen Rezepte, wobei der Wert bei den Schokoladenrezepten doch schon recht hoch ist. Dem entsprechend könnte man auch recht problemlos die angegebenen 2 EL Honig oder Glukosepulver auch unter den Tisch fallen lassen. Das erhöht die Weichheit oder die Cremigkeit des Eises nur sehr minimal.

Und genau so ein Schokoladeneisrezept habe ich mir zum Testen heraus gesucht. Ich habe mich an das Rezept "Schokoladeneis ohne Eier" auf Seite 41 gewagt und habe eine sehr schöne Eiscreme aus der Eismaschine bekommen. Allerdings merkt man die Verwendung der Speisestärke. Das wäre bei der Verwendung von Johannisbrotkernmehl oder Guarkernmehl nicht der Fall. Hier erinnert das Ergebnis doch sehr an ein Puddingeis. Aber vielleicht sind hier die Gaumen von meinen Eisschleckern und mir bereits zu sehr beeinflusst.

Im Gesamten ist das hier also ein optisch wirklich sehr schönes Buch. Zusammen mit dem Schutzumschlag, der Bindung und den wirklich sehr tollen Fotos ist es ein kleines Schmuckstück, das nur darauf wartet verschenkt zu werden oder in den Kuchbuchreihen glänzen möchte.
Wer hier allerdings besonder außergewöhnliche Rezepte sucht, wird diese nicht unbedingt finden. Mehrheitlich sind hier klassische Eisrezepte abgedruckt worden. Aber genau diese Klassiker finden sich Jahr für Jahr auf den Top 10 Listen der beliebtesten Eissorten. Es hat also durchaus seine Gründe, warum es nun einmal Klassiker sind. 

Für wen ist dieses Buch geeignet? 
Dieses Buch ist wohl für all jene geeignet, die die Klassiker aus den Eisdielen selbst herstellen wollen. Mit diesem Buch werden einem funktionierende Rezepte an die Hand gegeben, die mit nicht all zu hohem Aufwand einhergehen. Die angegebenen Rezepte sind aufgrund der vorangehenden Einführung in das Thema der Eismacherei auch für Anfänger und Neulinge in diesem Bereich gut geeignet.

Daten zum Buch:
Autor: Eliq Maranik
Erschienen am 15. März 2013
ISBN: 978-3-84800-310-4
Preis: 9,99€

Klappentext:
Eis ist einfach unwiderstehlich – als Erfrischung an heißen Sommertagen oder das ganze Jahr über als Dessert. 
In diesem Buch finden Liebhaber der kalten Köstlichkeit eine Vielfalt an Rezepten für Eiscremes, Sorbets, Granités und Eis am Stiel. Klassiker wie Vanilleeis finden sich hier ebenso wie ausgefallene Kreationen. Probieren Sie feines Zimteis, genießen Sie Himbeer-Champagner-Sorbet oder überraschen Sie Ihre Kinder mit Erdbeer-Frischkäse-Stieleis. Alle Rezepte sind frei von künstlichen Farbstoffen oder anderen Zusätzen.
Jedes der über 60 Rezepte ist Schritt für Schritt erklärt und mit einem appetitlichen Foto bebildert. Die Grundlagen der Eiszubereitung – sei es mit oder ohne Eismaschine – werden ausführlich in der Einleitung erklärt. Hier gibt es auch eine kurze Geschichte der Eiscreme und eine Erklärung der wichtigsten Eisarten von Granité bis Frozen Joghurt. Ein Anhang mit Grundrezepten für Saucen und Garnituren rundet das Buch ab.
Eliq Maranik, Eiscreme, h.f.ullmann publishing GmbH

Herzlichen Dank an den Verlagskontakt mit sehr schnellen Antworten, der Erlaubnis zur Verwendung des Coverbilds, der Abbildung einer Inhaltsseite und die Erlaubnis zur Verwendung des Klappentextes.