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Buchrezension: Gelateria vegana (Heike Kügler-Anger, pala Verlag)

Heute möchte ich euch ein weiteres Buch mit Eisrezepten vorstellen. Wie ihr am Titel vielleicht bereits erahnen könnt, bin ich dieses mal auf der Suche nach tollen Eisbüchern, in die vegane Ecke gewandert. Mein Beuteschema bei Büchern über Eis ist natürlich immer die eifreie Variante und wo könnte man sich da sicherer sein, als bei den Damen und Herren Autoren, die ihre Büche für die Zielgruppe der sich vegan ernährenden Menschen ausrichten.
Wir haben hier also ein Büchlein, dass komplett auf tierische Produkte als Zutat im Eis verzichtet. Milch und Sahne werden durch pflanzliche Pendants ersetzt und dennoch kommt ein feines leckeres Eis heraus. Es ist also nicht nur für Personen, wie mich geeignet, die auf die Eier im Eis verzichten möchten, sondern auch für all diejenigen, die sich laktosefrei ernähren müssen oder wollen. Auch als "Nicht-Veganer" kann man sich also durchaus an diese Art Bücher heran trauen. Sie beißen nicht und sie enthalten mindestens genauso leckere Rezepte, wie man das von den konventionellen Büchern mit tierischen Zutaten in den Rezepten und Angaben vielleicht gewohnt ist.

Aber beginnen wir am Anfang. In diesem Fall am Cover des Buches.
Ehrlich gesagt, wäre ich nicht recht gezielt auf der Suche nach diesem Buch gewesen, hätte ich es in einem Bücherregal in einem Bücherladen sicherlich nicht mitgenommen. Das Cover kommt, für die heutige Zeit schon fast unüblich für ein Koch- oder Backbuch, mit Illustrationen daher, die schon fast an ein Kinderbuch erinnern. Und auch im Inneren des Buches werden kein Fotos, bis auf eine Abbildung der Autorin auf Seite 171, verwendet. Eiskreationen oder Materialien werden mit Zeichnungen dargestellt.
Beim pala Verlag sind noch eine ganze Reihe weiterer Bücher rund um das vegane Essen erschienen. Sämtliche Werke aus dieser Reihe sind ähnlich illustriert. Kenner dieser Serie werden aufgrund dessen das Buch entsprechend besser erkennen im Buchladen. Auf Personen, die das aber nicht kennen und nicht wissen, könnte diese Art der Ausgestaltung durchaus ungewohnt wirken.

Bildverwendung mit freundlicher Genehmigung der pala-Verlag GmbH Darmstadt
Das Buch unterteilt sich in fünf größere Bereiche. Nach einem sehr sympathischen Einstieg "Auf ins eiskalte Vergnügen!", in dem die Autorin auch ihren Werdegang hin zur veganen Ernährungs- und Lebensweise beschreibt, geht es zu einer kurzen "Eistheorie". Diese ist hier in diesem Buch deutlich "unwissenschaftlicher" gehalten, als das in anderen Büchern oft versucht wird. Hier wird sich auf die wesentlichen Punkte begrenzt, Abstecher in die Geschichte oder die konventionelle Herstellung von Speiseeis werden hier entsprechend nicht unternommen.
Es folgen die Vorstellungen der nötigen Gerätschaften, spezielle vegane Zutaten aber auch ganz allgemein wichtige Zutaten für die Eismacherei im Privathaushalt und schließlich die Rezepte.

Die Rezepte teilen sich in die folgenden Kategorien auf:
  • Cremeeis
  • Sojajoghurteis
  • Parfaits
  • Rohkosteis
  • Eishäppchen, Eiskonfekt und Eistörtchen
  • Eis am Stiel
  • Geeiste Getränke
  • Sorbets und Granitas
  • Eisgarnituren und Eissaucen

Die Rezepturen sind nicht immer auf die Produktion in einer Eismaschine ausgelegt. So wird für die Herstellung der Rohkosteise beispielsweise eher ein Mixer, Pürierstab oder eine entsprechende Küchenmaschine benötigt.

In der letzten Kategorie des Rezeptteils geht es nicht mehr um Eissorten, sondern um das drum herum und oben drauf. Hier werden Rezepte für Toppings verschiedener Art, Waffeln (auch für Eishörnchen) und speziellere Zugaben wie Cashew-Sahne und Kokossahne angegeben.

In den Rezepten wird hauptsächlich Sojadrinks bzw. Sojacuisine verwendet. Es wird aber darauf hingewiesen, dass auch andere gleichartige Produkte verwendet werden können.
In den Rezepturen werden keine Anstrengungen unternommen eine "Weichheit" des Eises mit Glukose oder anderen spezielleren Süßungsmitteln herzustellen, wie dies bei manch anderem Buch gerne versucht wird ohne einen großartigen Effekt zu erzielen. Auch wird, im Gegensatz zu manchem Rezept für vegane Eissorten auf vielen Internetplattformen, nur selten zu zusätzlichem Fett in Form von Magarine oder Öl gegriffen.

Bildverwendung mit freundlicher Genehmigung der pala-Verlag GmbH Darmstadt
Die enthaltenen Rezepte sind grundsolide. Die meisten Eissorten sind nicht all zu kompliziert herzustellen, allerdings auch nicht sonderlich experimentierfreudig in ihren Kompositionen.
Persönlich habe ich eine Rezeptur für ein Karotten-Birnen-Eis ausprobiert aus der Kategorie der Rohkosteise, welche gleichzeitig für mich als passionierte Eispanscherin die interessanteste Kategorie darstellt.

Zur Bewertung des Buches habe ich mir ein wenig Unterstützung geholt. Da ich mich selbst nicht vegan ernähre hätte es sein können, dass mir hier Fehler im Buch bezüglich der veganen Ernährungsweise nicht aufgefallen wären. Daher habe ich dieses Büchlein in einer kleinen Aktion verlost und Nadine (http://thingstown.blogspot.de/) hat ein wenig Losglück gehabt.
Folgenes sagt Nadine nun zu diesem Buch:

Das Buch ist super schön aufgemacht und gestaltet, sehr übersichtlich in variationsreiche Kapitel gegliedert und die Rezepte sind nicht zu schwer und mit Zutaten, die man normalerweise im Handel einfach bekommt. Auch die "kleine Eiseinführung" zu Beginn des Buches finde ich toll und aufmerksam von der Autorin. 
Nun zu den Rezepten: Ausprobiert habe ich bisher das Bananen-Limetten-Eis (in das Schlagsahne kommt). Hat sehr cremig und erfrischend geschmeckt, allerdings würde ich doch nur eine statt zwei Limetten nehmen, da man diese schon sehr herausgeschmeckt hat. Ansonsten top. Dann habe ich das Schokoeis ausprobiert, das mit pürierten Cashewnüssen gemacht wird. Sehr sehr lecker! An dem habe ich nichts zu bemängeln. Schokoladig, cremig, einfach super. Und das "Superfixe cremige Erdbeereis" habe ich auch schon nachgemacht und es geht wirklich superfix mit gefrorenen Bananen und Erdbeeren. Unglaublich, dass man aus puren Früchten mit ein wenig Zucker und Flüssigkeit ein so herrlich cremiges Eis herausbekommt, hätte ich nicht gedacht. :)
Für die Tage habe ich mir jetzt noch vorgenommen, dass "Vanilleeis mit einem Hauch von Kokos" nachzumachen, da in dieses eine ganze Dose Kokosmilch reinkommt und mich das doch sehr reizt. ;)
Super finde ich an dem Buch auch, dass es dort nicht nur Eisrezepte gibt, sondern im letzten Kapitel auch noch Waffelrezepte, French Toast, Schokosirup, Karamell, usw.


Es scheint also wirklich ein tadelloses Buch zu sein mit guten Rezepten und angenehm zu lesenden Texten.
Wenn ihr also gerade auf der Suche nach einem Buch mit Eisrezepten ohne Ei, ohne Milch und/oder ohne weitere tierische Produkte seid, dann greift hier zu. Man muss nicht Veganer sein um mit diesem Büchlein gut bedient zu sein. ;)

Daten zum Buch:
Titel: Gelateria vegana - Vegane Eisspezialitäten hausgemacht
Autor: Heike Kügler-Anger
Verlag: pala-Verlag GmbH
Erschienen: März 2014
ISBN: 978-3-89566-333-8
Preis: 14,00€

Detailseite des Verlags
Leseprobe (Die Leseprobe ist weiter unten noch direkt nutzbar hier eingebunden.)

Klappentext:
Die vegane Eissaison ist eröffnet
Vanille oder Schoko, Pistazie oder Zitrone? In der heimischen Gelateria ist für jeden Geschmack etwas dabei. Mit 120 veganen Rezepten lädt Heike Kügler-Anger zum Schlecken und zum Löffeln ein. Klassisches Cremeeis kann so in veganer Version ebenso leicht zubereitet werden wie Frozen Yogurt, erfrischendes Sorbet, verführerisches Eiskonfekt oder buntes Eis am Stiel.
Wer sich aus Überzeugung oder aus gesundheitlichen Gründen für rein pflanzliche Ernährung entscheidet, freut sich sicher auch über Rezepte für eiskalte Schlürfgetränke und feine Parfaits. Knusprige Waffeln, leckere Saucen und raffinierte Toppings runden die veganen Gaumenfreuden ab.
Eine Eismaschine macht die Zubereitung der kühlen Köstlichkeiten leicht, ist aber für das Gelingen der Rezepte kein Muss. Welche Zutaten und Küchenutensilien für zarten Schmelz und höchsten Genuss sorgen, wird ausführlich und kompetent erklärt.
Ein Buch für Eisfans, die natürliche vegane Zutaten schätzen und auch beim Geschmack keine Abstriche machen möchten.

Dieses Buch ist auf Papier aus 100% Recyclingmaterial gedruckt und klimaneutral produziert.

Leseprobe: