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Buchrezension: Ice-Pops - Eisgenuss mit Sti(e)l (Christina Richon, GU Verlag)

Heute stelle ich euch nun ein ganz kleines und dünnes Büchlein vor. Aber gerade weil es doch eher ein Büchlein ist, eignet es sich vielleicht ganzs besonders als kleines Mitbringsel oder Ergänzung zu einem Gastgeschenk oder allgemein als Präsent.

Das Buch Ice-Pops - Eisgenuss mit Sti(e)l verfügt lediglich über 48 Seiten wobei der Großteil für die Rezepte verwendet wird. Dieses Büchlein widmet sich ganz dem Thema Stieleis und hält sich nicht lange an der Theorie auf. Dennoch beginnt auch dieses Buch auf den ersten vier Seiten mit einer kleinen Einführung in die Eismacherei und erklärt in aller Kürze die Grundzüge.

Bildverwendung mit freundlicher Genehmigung des GRÄFE UND UNZER VERLAGES.
(http://www.graefe-und-unzer.de/ | http://www.gu.de)
Darauf folgen die 19 Rezepte, die in die Kategorien "Darauf sind alle heiß", "Eiskalt erwischt" und "Das macht Eindruck" eingeteilt wurden. So ganz will mir die Einteilung der Rezepte nicht einleuchten, denn auch mit den Kompositionen aus dem Bereich "Darauf sind alle heiß" oder "Eiskalt erwischt", dürfte man bei dem ein oder anderem Gast Eindruck schinden. In allen Kategorien sind Rezepte unterschiedlichen Schwierigkeitsgrads enthalten. So müssen manche Eisrohmassen oder Teile davon vor der (weiteren) Verwendung aufgekocht oder zu Sirup gekocht werden. Hier braucht es eine Art Krokant, da ein spezielleres Gewürz.
Wer Stieleis bisher mit "Saft in Eisförmchen füllen und gefrieren lassen" gleichgesetzt hat, der wird hier eines besseren belehrt. Zur Zubereitung der Stieleissorten ist keine Eismaschine nötig. Dafür sollte man aber über ein Gefriergerät oder auch ein Gefrierfach im Kühlschrank verfügen und auch Eisförmchen sind von nöten, wobei man sich hier auch an den Abbildungen orientieren kann, auf denen das "Stieleis" beispielsweise auch mal in Plastikbecher gefüllt wurde oder etwas größere Eiswürfelbehälter verwendet wurden.

Bildverwendung mit freundlicher Genehmigung des GRÄFE UND UNZER VERLAGES.
(http://www.graefe-und-unzer.de/ | http://www.gu.de)
Bei dieser doch recht begrenzten Anzahl an Rezepten darf man hier keine besonderen Spezialitäten erwarten. Die Rezepte erscheinen sehr sorgfältig ausgesucht und es wird eine schöne Bandbreite von Sorbets bis hin zu sehr cremigen Eissorten gegeben.
Wer Eisrezepte ohne gewisse Zutaten sucht, wird mit diesem Büchlein nicht ganz glücklich werden. Es sind ein paar Rezepte enthalten, die laktosefrei oder vegan sind, es sind ein paar Rezepte enthalten ohne die Verwendung von Ei, auch wird teilweise Alkohol in den Zutatenlisten angegeben, usw. Es wird einem also eine bunte Mischung an die Hand gegeben. Wer hier Rezepte nur in einer bestimmten Richtung sucht, so beispielsweise laktosefrei oder vegan, der hat von den 19 Rezepten nur noch eine sehr begrenzte Anzahl zur Verfügung. Sehr wählerisch darf man also nicht sein.

Für meine Beurteilung habe ich in der letzten Zeit einige der Rezepte ausprobiert. Meine liebsten waren das "Zitroneneis" auf Seite 16 und das "Maple-Walnut Ice" auf Seite 35.
Die ausprobierten Rezepte waren ausreichend gut beschrieben und auch die sonstige nötige Vorgehensweise war gut erklärt. Schwierigkeiten sollten bei der Zubereitung daher nicht auftreten. Auch die Zutaten sollten in der Regel für jedermann und jederfrau gut erhältlich sein. Exotisch wird es in den Zutatenlisten selten.

Ein kleines Problem hat dieses Büchlein allerding. Vielleicht ist es aber auch nur "mein" Problem:
Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht auch schon selbst regelmäßig an Stieleis "gewagt" hätte. Stieleis, hergestellt ohne besondere Beachtung des Brixwertes, wird recht kristallin. Das kennen wir "Selbermacher" auch von normalem Eis, wenn dieses ohne Eismaschine hergestellt wird. Im Prinzip friert man die Eisrohmasse schlicht ein. Je nach Mixtur der Masse werden die Kristalle dann größer oder eben kleiner. Das wird diejenigen, die ihr Stieleis lutschen, nicht weiter stören, all jenen die ihr Stieleis aber beißen, und dazu gehöre auch ich, wird das auffallen und vielleicht bevorzugen sie dann doch auch eher das "normale" Speiseeis ohne Stiel.
Persönlich habe ich den richtigen Brixwert dafür noch nicht gefunden, immerhin gilt es hier den Punkt abzupassen an dem das Eis zwar keine all zu großen Eiskristalle mehr enthält, aber dafür auch nicht gleich vom Stiel rutscht.
Dieses Büchlein scheitert hier genauso. Keines der bisher ausprobierten Rezepte ist für "Eis-Beißer" geeignet. Sämtliche Eissorten sind im Inneren recht grobkristallin, was je nach Sorte mal mehr (Sorbets) oder eben mal weniger (Cremeeis) auffällt. Dennoch sind die Kristalle vorhanden und können auch mit bloßem Auge erkannt werden. Zu deutsch, sie sind wesentlich zu groß.

Dennoch enthält das Büchlein tolle Ideen und Anregungen. Und wer bisher immer nur Fruchtsaft in Eisförmchen gefüllt und eingefroren hat, wird dadurch in den Besitz ein paar "tolleren" Rezepte kommen, die sicher große Begeisterung auslösen dürften.


Daten zum Buch:
Titel: Ice-Pops - Eisgenuss mit Sti(e)l
Autor: Christina Richon
Verlag: GRÄFE UND UNZER VERLAG
Erschienen: Februar 2013
ISBN: 978-3-8338-2890-4
Preis: 4,90€ (Das Buch ist ebenso als ebook für 3,99€ erhältlich.)

Detailseite des Verlags
Leseprobe

Klappentext:
Stielvolle Erfrischung gefällig?
Schlangestehen vor der Eisdiele? Oder Eis im Supermarkt kaufen? Nein danke!
Eis machen Sie ruckzuck selbst mit frischen Zutaten und fruchtigem Innenleben.
Fein mit echter Vanille oder ausgefallen aus Himbeeren, Litschi und Rosenaroma rühren Sie cool die kleinen Leckereien ganz ohne Eismaschine zusammen. Nur etwas Geduld für das Gefrieren der kleinen Eis am Stiel braucht es und nach 4-5 Stunden können Groß und Klein genießen. 





Dieser Beitrag erscheint innerhalb der Aktionswoche "Jeden Tag ein Buch", veranstaltet von dem Blog Arthurs Tochter kocht. Eine Zusammenfassung der Aktion findet ihr hier und eine Sammlung der vorgestellten Eisbücher findet ihr hier.
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