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Fior di Latte mit Beeren, Schokomousse ohne Eier und ein Milchreiskuchensandwich mit einem Himbeerensahneeis (Special zum 1. Bloggeburtstag)

Die vier "Bausteine", Himbeersahneeis, ein Fior di Latte, ein Milchreiskuchen und eine Schokomousse, wurden für das Special zu drei Dessertkomponenten verarbeitet. Kurioserweise musste ich am Samstag feststellen, dass ich tatsächlich keinen genügend großen Teller besitze, um alle drei Dessertkomponenten auf einmal stilvoll zu präsentieren. So wurden aus den vier Bausteinen und drei Dessertkomponenten zwei Nachspeisen-Varianten.

Zum Einen gab es da die Komposition
eines beerigen Eistörtchens mit einem Fior di Latte Eis und einer Schokomousse
und zum Anderen
ein mit Himbeersahneeis gefüllter Milchreiskuchen ebenfalls mit einer Schokomousse.


Ich führe euch hier nun die Rezepte zu den einzelnen Dessertbestandteilen in der Vorbereitungsreihenfolge auf. Es bietet sich an den Milchreiskuchen und auch das Fior di Latte, vorausgesetzt es soll in einer bestimmten Form gestürzt werden, am Vortag vorzubereiten. Die Mousse würde ich einige Stunden vor dem Servieren vorbereiten, genauso wie auch das Himbeersahneeis.


Der Milchreiskuchen (für ein normalgroßes Backblech)

Dies ist wieder eines der Rezepte, die ich noch von meiner Oma kenne. Will heißen, sie hat es einige male, als ich bei den Großeltern zu Besuch war, gemacht und es so verflixt lecker. Aber natürlich merkt man sich als Kind die Rezepte nicht. Allenfalls weiß man noch Bruchteile der Zubereitung oder was die Oma eben so gemacht hat bevor der Kuchen aus dem Rohr kam. Aber mehr ist von dem Wissen meißt nicht mehr übrig. Nun ist im Nachlass meiner Oma vor einiger Zeit bereits eine kleine säuberlichst geführte Rezeptsammlung aufgetaucht, die nun im Besitz eines Cousins ist. Und diesen habe ich dieses mal auf die Suche geschickt. Und tatsächlich, und vor allem trotz meiner leicht wirren Beschreibung, wurde er fündig.
Das Rezept zählte zu einer der letzten, die sie in ihre Sammlung aufgenommen hatte und ist im Vergleich zu den anderen Rezepten doch recht modern. Lediglich hatte sie regelmäßig versucht den Kuchen als Rundkuchen in einer Springform zu backen, was zur Folge hatte, dass der Kuchen oben meist recht dunkel wurde aber dennoch nicht fest genug war. Ich bin sicher mit der Richtigen Backtemperatur gelingt auch ein Springformkuchen aus diesem Teig, aber ich habe ihn dieses mal schlicht als Blechkuchen gebacken.


Zutaten:
250g Milchreis
750ml Milch
2 Vanilleschoten
125g Butter oder Magarine

125g Zucker
6 Eier
3 EL Speisestärke

Zubereitung:
Zuerst einmal kocht man sich mit den 250g Milchreis und den 750ml Milch einen leckeren Milchreis. In die kochende Milch habe ich ebenso noch das Vanillemark und die Schoten an sich gegeben. Ist der Milchreis fertig, dann nehmt ihn von der heißen Herdplatte, fischt die Vanilleschoten heraus und gebt die Butter oder Magarine dazu und rührt diese ein.
Der Milchreis sollte nun noch weiter abkühlen, evtl. behelft ihr euch hier mit einem kalten Wasserbad. Trennt nun die Eier und gebt die Eigelbe mit dem Zucker in eine Schüssel und schlagt diese Mischung schaumig auf. Gebt sie dann unter den Milchreis und vermengt die Masse.
Zuletzt kommt nun noch der Eischnee, geschlagen aus den sechs Eiweißen, hinzu. Dieser sollte vorsichtig unter den Milchreisteig gehoben werden.
Legt nun ein tieferes Backblech mit Backpapier aus und verteilt den Teig darauf.

Backt den Kuchen nun zuerst bei 170°C Umluft 50 Minuten lang und anschließend bei 150°C Umluft 15-20 Minuten.

Lasst nach dem Backen den Kuchen am besten über Nacht auskühlen. Jedes einzelne Milchreiskörnchen fungiert hier wie ein kleiner Wärmespeicher, daher dauert das Abkühlen des Kuchens etwas länger als man das von herkömmlichen Kuchen aus einem Rührteig oder ähnlichem gewohnt ist.


Fior di Latte

Mmmh... ein Milchblumeneis. In Italien kennt dieses Eis jedes Kind, hier aber in Deutschland ist diese Eissorte nicht all zu bekannt (vor allem im ländlicheren Gebieten) und wird schnell als einfaches Milcheis abgetan. Dabei aber handelt es sich hier doch eher um die König der Milcheissorten. Und die hat es in sich. Immerhin wird gute Mascarpone verwendet und eigentlich gehört auch italienische Kochsahne in die Eisrohmasse. Die italienische Kochsahne ist aber mit den hier erhältlichen Produkten nicht zu vergleichen und bevor mir hier jemand zu diversen Chemiepampen im Sinne der schlanken Linie greift: halb Milch, halb Sahne tut es genauso und kommt vielleicht sogar noch am ehesten hin.
Von diesem Eis schwirren wieder sehr viele Rezeptvariationen im großen weitem Web herum. Ich meine aber gehört zu haben, dass auch in italien dieses Eis nicht mit Eiern, somit weder mit Eigelben noch mit Eiweißen, hergestellt wird, sondern wirklich lediglich mit Mascarpone, ital. Kochsahne und etwas Zucker.
Nach meiner Meinung muss ein Fior di Latte übrigens aus gekochter Milch und Sahne hergestellt werden. Erst durch den Kochvorgang bekommt man den charakteristischen Geschmack, den ich bei dieser Eissorte kenne.

Für eine spätere Kreation hatte ich diese Rezeptur, die ich euch nun vorstelle, schon seit längerem in meinem kleinen Büchlein. Diese Kreation werde ich euch dann in ein paar Wochen zeigen. Hier nun aber erst einmal zur Grundfassung:


Zutaten für ca. 10-11 Kugeln oder 5-6 kleine Puddingförmchen (Variante 1 mit 32% Brix):
200g Sahne
200g Milch
100g Zucker (für Variante 2 beliebig reduzieren)
250g Mascarpone
50g Invertzuckersirup (für Variante 2 beliebig reduzieren)
1 TL Johannisbrotkernmehl
optional: ~100g ganze Beeren

Zubereitung:
Gebt die Milch und die Sahne mit dem Zucker in einen Topf und erhitzt diese Mischung. Wenn die Flüssigkeit sich bereits erwärmt hat sollte die Mascarpone eingerührt werden. Nur keine Angst, unter der Hitze wird die Festigkeit der Mascarpone aufgelöst und sie verbindet sich dann sehr gut mit der warmen Flüssigkeit.
Lasst diese Mischung nun ein bisschen vor sich hinköcheln, passt aber auf, dass sie euch nicht überkocht.
Anschließend sollte die Flüssigkeit abkühlen. Hat die Flüssigkeit Zimmertemperatur erreicht könnt ihr den Invertzuckersirup und das Johannisbrotkernmehl hinzu geben und einrühren.
Gebt nun diese Mischung in eure Eismaschine.

Für das Special habe ich ca. 100g ganze Beeren (Stachelbeere, rote Johannisbeeren und Brombeeren) in den letzten Minuten in die Maschine mit hinein gegeben und die Beeren in die Eismasse einrühren lassen. Die Eismasse wurde anschließend in Puddingförmchen eingefüllt und eingefroren, so dass sie sich am nächsten Tag gut stürtzen hat lassen.

Umrechnungstabelle alternativer Süßungsmittel
Akazienhonig, Agavendicksaft (15% Brix)Glukosesirup (Rezept, 10% Brix)Invertzucker (Rezept, 15%)Invertzuckersirup 72,7° (13% Brix)
43g65g43g50g


Schokomousse (ohne Eier, ohne Alkohol)

Mit Schokomousse könnte man mich ja eigentlich den ganzen lieben langen Tag füttern, wäre da nicht immer diese Unsicherheit. Ihr kennt mich ja bereits als Salmonellen-Schisser und so möchte ich doch, dass so eine Schokomousse gut und richtig zubereitet wird. So müsste man als die Schokomasse mit den Eigelben zuerst einmal bei 70°C 10 Minuten aufschlagen und später dann das Eiweiß zu Eischnee aufschlagen und dabei auf sehr gute Sauberkeit und Hygiene achten und vor allem die Kühlkette sollte eingehalten werden. Und wenn ich dann so einen tollen Pot Schokomousse beim Grillen bereits Stunden vor dem eigentlichen Verzehr in der Sonne stehen sehe, dann schwindet meine Begeisterung dafür doch ganz merklich dahin.
Nun, man kann eine leckere Schokomousse auch ohne Eier herstellen. Ich habe den Versuch schon einige Male gewagt und bisher ist mir noch keiner meiner Gäste auf die Schliche gekommen. ;) Mit einem kleinen Trick stimmt sogar die Konsistenz.


Zutaten für ca. 6-8 Esslöffelnocken:
120g Zartbitter Callets
80g Vollmilch Callets
100g Milch
2 EL Espresso oder starker Kaffee
200g Sahne
optional: 1 TL Johannisbrotkernmehl(*)

Zubereitung:
Zuerst einmal wollen die Schokoladencallets geschmolzen werden. Gebt sie dazu in eine Metallschüssel und stellt diese über einen Topf mit Wasser auf dem Herd. Ich bin kein Fan davon Schokolade in Milch oder Sahne schmelzen zu lassen, wer das aber machen möchte, kann das natürlich tun. Während dem die Schokolade schmilzt (es braucht dafür maximal 45°C, also bitte wenig Hitze an den Topf geben) könnt ihr euch einen richtig starken Kaffe oder Espresso kochen. Davon gebt ihr dann 2EL in 100g Milch. Ist die Schokolade komplett geschmolzen sollte sie unter rühren heruntergekühlt werden. Erhitzt die Milch mit dem Espresso etwas, so dass die Schokolade und die Milch möglichst die gleiche Temperatur haben. Dann lasst ihr die Milch-Espresso Mischung in einem dünnen Strahl in die Schokolade einfließen und rührt die Mischung während dessen um. Lasst diese Mischung nun auf Zimmertemperatur abkühlen.
Schlagt die Sahne mit einem Teelöffel Johannisbrotkernmehl(*). Die Sahne sollte aber nicht sehr steif und schon gar nicht schnittfest geraten. Eine "Oma Sahne" reicht vollkommen aus, da sie sich nachher sonst nicht gleichmäßig in die Schokomasse einarbeiten lässt.
Die Sahne sollte dann vorsichtig untergehoben werden.

Lasst die Mousse nun für 3-4 Stunden im Kühlschrank fest werden. Später könnt ihr dann die Nocken für euer Dessert mit einem Esslöffel abstechen.

(*) Das Johannisbrotkernmehl sorgt hier für eine etwas festere Konsistenz der Mousse, so dass es einer Mousse mit Eiern zubereitet, sehr nahe kommt. Ich vermute, dass auch Sahnesteif gehen sollte, habe es aber selbst nicht erprobt.

Dieses Rezept ist eine Adaption der Mousse au Chocolat ohne Ei von http://www.mousse-chocolat.de, das ich mir bereits vor ein paar Jahren notiert hatte. (Glücklicherweise mit Internetadresse.)



Himbeersahneeis

Die letzten beiden (eigentlich auch schon davor) Wochen habe ich euch mit einigen Sorbets beglückt. Gott sei Dank wurde mir der Großteil der Sorbets von Grillwütigen Menschen auf der Suche nach einem leckerem Dessert abgenommen, dennoch war mir nach einigen Probier- bzw. Fotoeisbechern doch sehr nach einem leckerem cremigen Sahneeis.
Die Wahl der Sorte fiel aufgrund des Angebots des Gemüse- und Obstmannes bei mir auf der Arbeit, der vor einiger Zeit so leckere und äußerst reife Himbeeren hatte, auf genau dieses tolle Beerenobst.
Nun, moment, wir hatten doch schon einmal ein Himbeereis, oder? Jawohl. Aber damals, war das im Prinzip die Schmalspurvariante mit Milch und ohne Sahne. Dieses mal gab es Sahne in der Rezeptur. Gleichzeitig wurde die Eisrohmasse, sprich die Himbeeren mit dem Zucker leicht aufgekocht, so das Ergebnis doch wesentlich sämiger und zugleich aromatischer wurde als beim letzten mal.
Dieses Rezept ist also für diejenigen, die ihr Dessert eher Figurgebend gestalten möchten. ;)



Zutaten für ca. 8-9 Kugeln (Variante 1 mit 32% Brix):
300g frische Himbeeren
160g Zucker (für Variante 2 beliebig reduzieren)
200g Sahne
1 TL Johannisbrotkernmehl

Zubereitung:
Die frischen Himbeeren vorsichtig waschen und leicht trocken tupfen. Gebt sie nun mit dem Zucker in einen Topf und vermengt die Mischung etwas. Lasst diese Frucht-Zucker Mischung nun eine Weile stehen, damit sich etwas Saft bildet und kocht anschließend mit niedriger Hitze ein Kompott darauf.
Dem noch heißen Kompott könnt ihr bereits das Johannisbrotkernmehl zusetzen.
Ist die Masse etwas abgekühlt, kann auch die flüssige Sahne hinzugegeben. Die gut durchmengte Masse sollte anschließend auf mindestens Raum- besser Kühlschranktemperatur herunter gekühlt werden, bevor sie in die Eismaschine gegeben wird.



Und nun heißt es basteln. Zur Vorbereitung solltet ihr euch eure Deko, ich habe hier einige verschiedene Beeren genommen, zurecht legen und auch die Teller sollten bereit stehen. Auch der Milchreiskuchen kann bereits in schicke und möglichst deckungsgleiche Quadrate oder Rechtecke geschnitten werden.

Stürzt nun erst einmal die Fior di Latte mit den Beeren auf einen Teller (bzw. auf einen anderen Teller und setzt es dann erst auf den Dessertteller), dann solltet die Schokomousse Nocke mit einem Löffel abgestochen werden und ebenso auf den Dessertteller platziert werden. Habt ihr noch Platz auf dem Teller? Gut, dann setzt einige Löffel des Himbeersahneeises auf ein Stück des Milchreiskuchens und bedeckt dieses mit einem weiteren Kuchenstück. Platziert dieses eisige Küchlein neben die Schokonocke.



Na, das ist doch mal ein Träumchen, oder?
Und für das nächste mal brauche ich eindeutig etwas größere Teller. ;)