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chef'n Sweet Spot Ice Cream Maker

Spielzeug oder tatsächlich eine Möglichkeit schnell eine oder mehrere Portionen Eis herzustellen. Das war wohl die größte Frage, die ich mir gestellt habe, als ich dieses Produkt bei den üblichen größeren Online-Webshops entdeckt habe.
Da gab es nur eines: Bestellen und selbst ausprobieren.


So kam ich bereits vor einiger Zeit zu diesem Sweet Spot Ice Cream Maker der Marke chef'n. Die Marke ist dem ein oder anderem Hobbykoch sicherlich durch die vielen mal mehr mal weniger nützlichen Küchengadgets geläufig.

Dieser Sweet Spot ist nun keine Eismaschine im herkömmlichen Sinn. Auch eine Maschine oder ein Gerät an sich ist es nicht. Immerhin funktioniert es komplett ohne Strom. Der Sweet Spot ist im Prinzip eine Art Teller, der mit einer Kühlflüssigkeit gefüllt ist. Ganz ähnlichen den Akkus der passiv gekühlten Eismaschinen. Damit man mit diesem Eisteller Eis herstellen kann, muss dieser für einige Zeit im Tiefkühlschrank vorgefrostet werden.
Durch die geringe Höhe passt dieser Eisteller auch in ein einfaches Gefrierfach, das in manchen Kühlschränken integriert ist.
Der Sweet Spot hat einen Außendurchmesser von ca. 29cm und eine Randhöhe von ca. 6cm.

Leider macht der Hersteller keine Angaben zur nötigen Temperatur zum Vorfrosten und auch die dafür nötige Zeit ist nirgendwo angegeben. Ich habe mein Exemplar schlicht wie üblich in den Gefriergeschrank gestellt (eingestellt auf -18°C) und dem Teller 12 Stunden Zeit gegeben. Nach dieser Zeit ergab ein kurzes Schütteln, dass die Kühlflüssigkeit fest gefroren war. Bei der Verwendung in einem Gefrierfach, welches in einem Kühlschrank integriert ist, sollte nach meinem Ermessen ebenso ca. -16 bis -18°C erreicht werden, damit der Eisteller nutzbar wird.

Wozu der Hersteller aber Angaben macht, ist die Anzahl der möglichen Portionen:
Da heißt es dass bis zu sechs Eisportionen innerhalb einer halben Stunde möglich sind und der Eisteller diese halbe Stunde lang auch kalt genug für die Eisproduktion bleibt.

Zu dem Eisteller selbst werden noch zwei "Werkzeuge" geliefert: Eine Art Schaber und eine Art Schaufel, beides gefertigt aus recht stabil erscheinendem Plastik in der Farbe Pink. Der Eisteller selbst verfügt noch über eine türkise Gummierung am Rand, so dass man den Teller bei der Eisproduktion auch nur mit der Hand, ohne die Verwendung eines Topflappens, Tuchs, oder ähnlichem, festhalten kann. Am Boden des Eistellers befindet sich noch eine Schaumstoffgummierung, die dafür sorgen soll, dass der Eisteller eben steht und nicht wegrutscht.

Bildverwendung mit freundlicher Genehmigung der BBR Associates GmbH & Co. KG und der Chef'n Inc.

Wie wird nun ein Eis hier hergestellt? Für eine Eismaschine fehlt der Rührer und der Motor.
Ganz einfach. Man gibt eine kleine Portion einer beliebigen Eisrohmasse in den Eisteller. Nach ein paar Sekunden fängt der Bodensatz bereits an zu gefrieren. Ab nun kann man mithilfe des Spachtels und des Schäufelchens die Eismasse durcharbeiten, so dass man am Ende tatsächlich ein Eis hergestellt hat.
Ja, das funktioniert tatsächlich. Zur Eisproduktion kann man den gesamten Innendurchmesser von ca. 24cm nutzen und eine Eisrohmasse darauf verteilen. Das wird am besten dünnflächig gemacht, so gelingt das Eis sehr schnell.
Das fertige Eis hat nun nicht unbedingt die Konsistenz, die man zum Formen einer Kugel bräuchte. Es ist weicher. Allerdings bereits härter als ein Eis direkt aus einer Eismaschine für den Privatgebrauch.

Auf sechs Portionen in einer halben Stunde bin ich bei meinen Versuchen nicht gekommen. Das hängt aber sicherlich auch an der verwendeten Eisrohmasse ab.
Was ich mit diesem Eisteller aber nicht machen wollen würde, ist eine ganze Familie oder mehr als zwei Personen mit Eis daraus zu verköstigen. Bis der letzte seine Eisportion hat, ist der erste wahlweise schon längst fertig mit dem Essen oder hat nur noch eine Portion Sauce vor sich.
Was aber richtig Spaß macht, ist eine Art Tischevent mit Hilfe dieses Eistellers. Nach einem Essen kann man den Eisteller problemlos direkt auf den Esstisch stellen, dazu die Eisrohmasse und verschiedene Toppingarten wie Früchte, Nüsse, Schokosplitter, Zuckerperlen und was es da alles noch gibt. Füllt man den Eisteller recht großzügig bekommt man zwei kleine Portionen auf einmal heraus. In dieser Art angewendet bringt dieser Eisteller großen Spaß in die Tischgesellschaft. Allerdings halte ich auch hier einen solchen Eisteller in seiner Größe und Kapazität nur für zwei Personen brauchbar.

Mein Fazit:
Es es nicht zu 100% ein Spielzeug. Dieser Eisteller bietet sich nach meiner Ansicht besonders für Einzel- oder maximal zwei Personen an, die ab und an sich mal ein Portiönchen Eis gönnen möchten und sich nicht am üblichen Supermarkt- oder Eisdielensortiment bedienen können oder möchten.
Als Tischevent ist es wirklich eine lustige Idee und ein kleines Highlight. Aber für mehrere Personen halte ich es nicht für brauchbar. Da mutiert es dann doch schon eher in Richtung Spielzeug.
Allerdings ist da ja noch der Preis, der die Sache ein bisschen versalzt. Lakeland (kein Affiliate-Link) beispielsweise bietet diesen Eisteller im Moment (23.09.2014) für 54,99€ an. Das ist ein ordentlicher Preis für ein Ding, das nur relativ wenig Eis herstellen kann. Zu diesem Preis bekommt man bereits ordentliche Eismaschinen mit passiver Kühlung. Gegebenfalls ist eine Maschine hier vielleicht doch die bessere Wahl.
Wäre der Preis nicht so hoch wäre es wirklich ein nettes Gimmik für den ab und zu Eisschlecker.
Ich persönlich nutze den Eisteller für den kleinen Forzen Yoghurt für zwischendurch.

Dieses Produkt wird von dem Hersteller derzeit überarbeitet und wird in einiger Zeit in einer erneuerten Version wieder auf den Markt kommen.

Detailseite des Herstellers


Dieser Beitrag wurde um 21:46 Uhr veröffentlicht.